Was Sie über Alkohol wissen sollten
Auf diesen Seiten können Sie sich rund um das Thema Alkohol informieren. Denn wenn Sie gut über Alkohol, seine Wirkungsweise sowie die Risiken und Gefahren des Konsums im Jugendalter Bescheid wissen, ohne den Alkohol dabei zu verteufeln, können Sie Ihrem Kind wichtige Hinweise geben, wo Experimente keinen Platz haben. Darüber hinaus finden Sie Informationen zum Jugendschutzgesetz (JuSchG), dessen Bestimmungen in erster Linie zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor negativen Einflüssen im öffentlichen Raum liegen.
Bei Kindern und Jugendlichen ist weder das Gehirn vollständig ausgereift noch die Entwicklung der anderen Organe abgeschlossen. Daher beeinträchtigt Alkohol Kinder und Jugendliche generell sehr viel stärker als gesunde Erwachsene!
Grundsätzlich gilt:
Erfahrungsgemäß stellen Kinder es nicht in Frage, wenn Sie als Eltern sagen: "Das ist nichts für Dich, da ist Alkohol drin."
Je früher Kinder und Jugendliche mit einem regelmäßigen Alkoholkonsum beginnen, desto häufiger mündet dies später in einem problematischen Konsummuster. Gleichzeitig steigt durch ein frühes Einstiegsalter die Wahrscheinlichkeit für alkoholbezogene Risiken und Gefahren, wie beispielsweise die Verwicklung in gewalttätige Auseinandersetzungen oder Beteiligung an Verkehrsunfällen.
Alkohol...
- ist ein Zellgift, das fast alle Organe im Körper schädigt und beispielsweise Herzmuskel- und Krebserkrankungen verursachen kann.
- genauer gesagt Äthylalkohol oder Ethanol, ist eine farblose, brennbare und oft brennend schmeckende Flüssigkeit mit der chemischen Formel C2H5OH.
- bezeichnet den berauschenden Anteil aller alkoholischen Getränke.
- wird in Prozent vom Volumen (Volumenprozent = Vol.-%) angegeben.
- ist nach dem Lebensmittelgesetz ab einem Alkoholgehalt von mehr als 0,5 Vol.-% kennzeichnungspflichtig!
- wird durch Vergärung von Zucker aus verschiedenen Grundstoffen (Getreide, Früchte und Zuckerrohr) gewonnen. Der Alkoholanteil der daraus entstehenden Getränke ist unterschiedlich: Bier enthält je nach Sorte zwischen 4-8 Vol.-%, Wein liegt bei 10-13 Vol.-%.
- -gehalt wird bei hochprozentigen Alkoholsorten wie Wodka oder Whiskey durch Destillation deutlich erhöht.
- ist leichter als Wasser (1 Vol.-% Wasser = 1g / 1 Vol.-% Alkohol = 0,8 g). Demnach enthält ein halber Liter Bier (5 Vol.-%) etwa 20 g reinen Alkohol und ein Glas Wein à 0,1 l (11 Vol.-%) etwa 9 g. Mehr dazu unter reiner Alkoholgehalt.
Weitere Infos finden Sie im Drogenlexikon: www.drugcom.de
Es wird schnell mal zu viel!
Für gesunde Erwachsene ist Alkohol, in vernünftigen Maßen, ab und zu mal als Genussmittel nicht weiter problematisch. Viele Erwachsene überschreiten aber schnell die Empfehlungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Als gesundheitlich risikoarmer Grenzwert für den Alkoholkonsum eines gesunden Erwachsenen gilt:
Frauen sollten nicht mehr als 12g reinen Alkohol/Tag zu sich nehmen!
Männer sollen maximal 24 g reinen Alkohol/Tag zu sich nehmen!
Mindestens zwei Tage in der Woche sollten alkoholfrei sein!
Darüber hinaus ist in bestimmten Situationen Punktnüchternheit angesagt: Kein (Rest-)Alkohol in Schule und Beruf, im Straßenverkehr, bei der Einnahme bestimmter Medikamente oder während der Schwangerschaft und Stillzeit!
Überprüfen Sie sich einmal selbst:
Können Sie diesen Aussagen zustimmen?
- Bei der Arbeit ist Alkohol für mich tabu.
- Ich trinke an mehreren Tagen in der Woche überhaupt keinen Alkohol.
- Grundsätzlich trinke ich keinen Alkohol, wenn ich mit dem Auto fahre.
- Zum Entspannen brauche ich keine alkoholischen Getränke.
- Alleine trinke ich so gut wie nie Alkohol.
- Als Frau: Ich trinke am Tag selten mehr als ein kleines Glas Bier, Wein, Sekt oder Schnaps.
- Als Mann: Ich trinke am Tag selten mehr als zwei kleine Gläser Bier, Sekt, Wein oder Schnaps.
Na, treffen diese Aussagen auch auf Sie zu? Dann sind Sie auf der sicheren Seite. Hinterfragen Sie Ihren Alkoholkonsum, wenn Sie bei mehr als drei Fragen anderer Ansicht sind!
Quelle:
Checkliste des BZgA-Ratgebers "Alkohol- reden wir drüber" 2007
Was tun, wenn es brenzlig wird?
Sollte Ihr Kind das erste Mal betrunken nach Hause kommen, geraten Sie nicht in Panik, sondern versuchen Sie Ruhe zu bewahren. Schreien Sie ihre Tochter oder Ihren Sohn nicht an, sondern reden Sie Ihrem Kind beruhigend zu und werden Sie sich erst einmal darüber bewusst, in welchem gesundheitlichen Zustand sich Ihr Kind gerade befindet. Ist es "nur" stark berauscht oder steht es unmittelbar vor einer Alkoholvergiftung?
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