Prävention als Elternaufgabe

Prävention ist die wirksame Art, dem Missbrauch und der Abhängigkeit von Suchtmitteln vorzubeugen. Eltern und andere Erwachsene, die mit Kindern regelmäßig umgehen, spielen hierbei eine tragende Rolle. Sie sind Wegweiser und Leitbilder - mit ihren Worten und mit ihren Handlungen.

Kinder lernen von Erwachsenen, wie man mit Stress und schlechter Laune zurecht kommen kann, wie man seine Mitmenschen behandelt, wie man sich gesund ernährt und eben auch, wie man mit Alkohol umgehen kann!

Kinder sind am besten geschützt,…

  • wenn sie starke, d.h. selbstsichere Persönlichkeiten werden.
  • wenn sie gelernt haben, in bestimmten Situationen "Nein" sagen zu können.
  • wenn sie stabile und gute Beziehungen zu ihren Eltern haben.
  • wenn sie Freundschaften aufbauen und pflegen können.
  • wenn sie es aushalten, auch einmal etwas nicht zu bekommen oder auf etwas warten müssen.

Diese Punkte machen deutlich, dass sich Prävention kaum um das Thema Sucht selbst dreht, sondern vielmehr darum, die Kinder dabei zu unterstützen, sich zu lebenstüchtigen, selbstständigen und seelisch stabilen Menschen zu entwickeln. Hierbei gibt es kein "Patentrezept" für gute Erziehung, denn so unterschiedlich Kinder und ihre Eltern sind, so vielfältig sind und sollten auch die persönlichen Erziehungsstile sein!

Grundsätzlich schaffen Sie als Eltern die besten Voraussetzungen für ein seelisch gesundes Aufwachsen, wenn Sie sich auf die besondere Individualität Ihres Kindes einlassen und die Entfaltung dieser einmaligen Persönlichkeit mit Liebe und Verstand begleiten.

Wenn Sie sich nun fragen, ob Ihr eigenes individuelles Erziehungsverhalten und die Beziehung zu ihrem Kind ausreichend ist, damit sich ihr Kind gut entwickeln und entfalten kann, machen Sie doch einmal den interaktiven Eltern-Stärken-Test. Entwickelt wurde der Test auf der Grundlage der "Fünf Säulen der Erziehung": Liebe, Achtung, Kooperation, Struktur und Förderung, der von Prof. Dr. Sigrid Tschöpe-Scheffer entwickelt wurde.

Als Elternteil tun Sie viel für Ihr Kind…

  • nach bestem Wissen und nach dem, was in Ihren Kräften steht.
  • Sie behüten und unterstützen Ihr Kind auf seinem Lebensweg, sind Wegweiser durch das, was Sie lehren und mehr noch durch das, was sie tun. Doch entscheiden Kinder letztlich selbst, was sie von ihren Eltern annehmen. Und das ist auch gut so.
  • Trotzdem können Sie viel für eine gesunde und stabile Entwicklung ihres Kindes tun. Durch Erziehung, durch Vorleben und durch ihren Einsatz für günstige Lebensbedingungen. Oft reicht dieses völlig aus, um mögliche Suchtprobleme zu verhindern.
  • Manchmal wird auch mehr nötig. Dann sollten Sie versuchen, Ihrem Kind den Weg zu Fachleuten zu ebnen, die sich mit Suchtproblemen auskennen. Wer effektiv helfen will, braucht Verbündete. Da ist es gut, wenn Sie über das Hilfesystem Bescheid wissen, am besten, "bevor" das Kind in den Brunnen gefallen ist. Informationen bekommen Sie bei jeder Suchtberatungsstelle, aber auch über Elterngruppen von Suchtgefährdeten oder Suchtkranken.

Alarmsignale sind Hilferufe...

...und erfolgen in einer altersspezifischen Sprache!

Bei Kindern bis zu 6. Jahren können u. a. folgende Anzeichen auf seelische Nöte hindeuten:

  • Sie ziehen sich von anderen auffällig zurück, sondern sich ab und sind übertrieben ängstlich.
  • Sie sind übermäßig zappelig, überdreht und können sich nicht konzentrieren.
  • Sie werden ohne erkennbaren Anlass gewalttätig und zerstörerisch.

Bei Schulkindern und Älteren können dieses u. a. Alarmsignale sein:

  • Sie langweilen sich dauernd, interessieren sich für nichts mehr, hängen nur noch frustriert herum.
  • Sie sind übertrieben unsicher, unselbstständig, stressanfällig und entscheidungsschwach.
  • Sie haben keine Freunde mehr und mögen auf andere Menschen nicht zugehen.
  • Sie haben keine Pläne und sehen für die Zukunft schwarz.

Denken Sie daran:

Dies können Alarmzeichen für eine mögliche Suchtgefährdung sein, wenn sie stark und andauernd auftreten. Sie können allerdings auch ganz andere Ursachen und Folgen haben. Wenn Sie sich unsicher sind und helfen wollen, sollten Sie sich Rat von Fachleuten einholen. Unter Hilfe, Links und Literatur haben wie weitere Information für Sie zusammen gestellt.

 

Die bke (Bundeskonferenz für Erziehungsberatung) bietet unter anderem eine Onlineberatung für Eltern an

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