Zwischen Freiheit und Verantwortung...
einen sicheren Rahmen schaffen!
Es ist ganz normal und gehört zur altersgemäßen Entwicklung, dass Ihr Kind sich ein Beziehungsnetzwerk außerhalb der Familie und fern von Ihrer Aufmerksamkeit aufbaut. Ihre Tochter oder Ihr Sohn wird Schritt für Schritt von Ihrer Familie unabhängiger und entwickelt eine eigene Identität. Der Freundeskreis wird zum Ort, wo Ihr Kind neue Erfahrungen macht und seine sozialen Kompetenzen erweitert. Hier lernt es beispielsweise seine Meinung zu äußern und zu verteidigen, zu argumentieren und sich in einer Gruppe zu behaupten, aber auch mit Gefühlen wie Angst, Liebe oder Unsicherheiten umzugehen.
Ermöglichen Sie Ihrem Kind mit seinen Freunden, Dinge gemeinsam zu unternehmen, die ihnen Spaß machen, oder nehmen Sie einen Freund oder eine Freundin mal mit, wenn Sie etwas als Familie unternehmen, z.B. ins Kino gehen oder ein Straßenfest besuchen.
Zeigen Sie Interesse an seinem Freundeskreis
Erlauben Sie Ihrem Kind, sich mit seiner Clique bei Ihnen zu Hause aufzuhalten. So können Sie den Freundeskreis besser kennenlernen und sich persönlich einen Eindruck verschaffen. Manche Freunde sind Ihnen vielleicht nicht gleich so sympathisch. Vergessen Sie aber nicht, wie wichtig die Freunde für Ihre Tochter bzw. Ihren Sohn gerade sind. Kritisieren Sie gegebenenfalls daher in erster Linie das Verhalten und nicht pauschal die ganze Person! Nehmen Sie auch im Umgang mit älteren Jugendlichen Ihre Rollen als Erwachsene wahr, schließlich ist es Ihr Zuhause und Sie bestimmen, welche Regeln gelten.
Akzeptieren Sie, dass Sie nicht mehr alles von Ihrem Kind wissen
Es gibt viele Dinge, die Ihr Kind nun lieber mit seinen Freunden bespricht. Respektieren Sie dies und stellen Sie keine gezielten Nachforschungen an. Ihr Kind hat ebenfalls ein Recht auf seine Privatsphäre und kann sich beispielsweise von Ihnen wünschen, dass Sie anklopfen, bevor Sie in sein Zimmer kommen.
Planen Sie gemeinsam!
Gehen Sie erstmal vom Positiven aus, wenn Ihr Kind mit Freunden ausgehen will. Zeigen Sie, dass Sie sich mit Ihm freuen, dass es seine Clique trifft und sich amüsieren geht. Teilen Sie Ihrem Kind aber auch mit, was Sie von Ihm erwarten und warum Sie nicht wollen, dass es Alkohol trinkt und sich berauscht.
Wo und mit wem?
Fragen Sie Ihr Kind, was es vorhat und welche Freunde es treffen will. Wenn es häufig vorkommt, dass nichts Konkretes geplant ist, kann es Ihnen ja zwischendurch eine SMS schicken. Es gehört zur Verantwortung Ihres Kindes, sich an Absprachen zu halten und sich zu melden, wenn mal etwas anders verläuft. Dazu gehört u.a. auch, dass Ihr Kind vor dem Weggehen sein Handy auflädt.
Wenn Ihr Kind zuverlässige volljährige Freunde hat und Sie ein gutes Gefühl dabei haben, wenn Ihr Kind mit ihnen unterwegs ist, besteht die Möglichkeit, die Erziehungsverantwortung punktuell zu übertragen. Hiermit zeigen Sie deutlich Ihr Vertrauen. Sie sollten aber auch betonen, wie wichtig es Ihnen ist, dass mit einem solchen Vertrauensvorschuss auch verantwortungsvoll umgegangen wird.
Legen Sie den zeitlichen Rahmen fest!
Diskutieren Sie mit Ihrem Kind nur über realistische Zeitrahmen, die seinem Alter und Entwicklungsstand angemessen sind. Orientieren Sie sich auch hier an den Altersangaben des Jugendschutzes. Wann, wie oft und wie lange Ihr Kind weggehen darf, sind wiederkehrende Diskussionspunkte in dieser
Altersspanne. Passen Sie den Rahmen unbedingt der jeweiligen Situation sowie dem Alter und Reifegrad Ihres Kindes an. Ihrem gerade 13 Jahre gewordenem Kind sollten Sie beispielsweise nicht erlauben,
abends ohne Aufsicht und Schutz eines Erwachsenen auszugehen. Auch sollten die Ausgehzeiten bei älteren Jugendlichen sich auf das Wochenende beschränken. In jedem Fall treffen Sie am Schluss die
Entscheidung. Ihre gesteckter Rahmen gibt Ihrem Kind Sicherheit, auch wenn es mit Ihren Entscheidungen nicht einverstanden ist.
Übernachtet Ihr Kind beispielsweise bei Freunden, empfiehlt es sich, dies immer auch kurz mit den Eltern der Freunde abzusprechen. Wenn Kinder wissen, das die Eltern einen guten Draht zueinander
haben, fällt "austricksen" schwerer.
Planen Sie einen sicheren Transport.
Besprechen Sie, wie Ihr Kind sicher zu seinem Treffpunkt und anschließend auch wieder sicher nach Hause kommt. Wird es mit dem Bus oder Fahrrad ganz selbständig fahren, oder nehmen befreundete Eltern es vielleicht mit? Erinnern Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn auch noch mal daran, dass es niemals in das Fahrzeug eines Fremden einsteigt und auch bei angetrunkenem Fahrer nicht mitfahren darf! Ermutigen Sie Ihr Kind, Sie anzurufen und Ihren Abholservice in Anspruch zu nehmen, falls es mit dem sicheren Heimweg Probleme geben sollte. Falls es woanders übernachtet, halten Sie kurz Rücksprache über die Rahmenbedingungen mit den verantwortlichen Erwachsenen vor Ort.
Wofür ist das Geld?
Manche Kinder erhalten ein festes Taschengeld pro Woche oder Monat, mit dem Sie beispielsweise ihre Handyrechnung, das Ausgehen und vieles mehr bezahlen müssen. Andere erhalten von ihren Eltern für einen bestimmten Anlass wie Kinokarten o.ä. einen bestimmten Betrag. Die Beträge sollten unbedingt in das Familienbuget passen. Machen sie deutlich, wofür das Taschengeld bestimmt ist und dass Sie nicht möchten, das davon Alkohol gekauft wird. Berücksichtigen Sie in jedem Fall die Fähigkeit Ihres Kindes, mit Geld umzugehen. Kinder sollten nicht uneingeschränkten Zugriff auf Geld haben, sondern lernen, Verantwortung zu übernehmen und das Taschengeld für ihre Ausgaben einzuteilen.
Legen Sie Konsequenzen fest, falls Regeln und Abmachungen nicht eingehalten werden
Damit vereinbarte Konsequenzen Sinn machen, sollten Sie unbedingt auch dahinterstehen, damit Sie diese tatsächlich umsetzen. Idealerweise sollten die Konsequenzen einen Bezug zu den überschrittenen Regeln haben. Sie könnnen beispielsweise die Ausgehzeiten verkürzen oder ein Ausgehverbot erteilen, wenn Ihr Kind sich nicht an die abgemachten Zeiten hält und/oder das Taschengeld kürzen, wenn das Geld nicht wie vereinbart verwendet wurde. Damit Ihr Kind den Zusammenhang zwischen seinem Fehlverhalten und den Sanktionen leichter nachvollziehen kann, sollten Sie möglichst zeitnah reagieren. Kommt Ihr Kind angetrunken nach Hause, bringt es nichts, gleich am selben Abend mit ihm darüber zu sprechen. Warten Sie bis zum nächsten Morgen und bleiben Sie im Gespräch.
Fragen Sie Ihr Kind nach dem Ausgehen oder der Party, wie es war
Mit etwas Glück gibt es ja doch ab und an etwas, das Ihr Kind Ihnen erzählen möchte. Respektieren Sie, das es mit zunehmendem Alter Ihres Kindes öfter vorkommt, dass es Ihnen nicht mehr so viel erzählen möchte und vermeiden Sie es, aufdringlich zu sein. Sie können, beispielsweise offene Fragen zu seiner Meinung stellen ("was denkst du über...?) oder mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn über einzelne Erlebnisse sprechen.
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